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Merchaw Michja (Lebensraum)
Zeitgenössische Tanz trifft Klezmer Musik, Poesie und Fotografie.
Merchaw Michja ist eine Hommage an den Weg, den jüdische Künstler in Deutschland in den letzten 80 Jahren beschritten haben. Am Startpunkt- die Entmenschlichung des jüdischen Körpers, die Degenerierung der jüdischer Künstler und die gnadenlose Ausbeutung seiner künstlerischen Fähigkeiten für den Betrieb der Mordmaschinerie. Am Endpunkt - die heutige großzügige deutsche Philantropie, die jüdische Künstler und Künstlerinnen in dieses Land zieht und es ihnen ermöglicht, zu florieren. Anhand von Referenzen aus dem jüdischen Kunstschaffen aus der Zeit des Holocausts und unserer Gegenwart wirft die Aufführung die Frage nach der Zukunft der deutsch-jüdischen Beziehungen auf und ermutigt zur Hoffnung auf eine harmonische Koexistenz.
Die Aufführung möchte die Entwicklungslinien vom damaligen Kunstverständnis zum heutigen Multikulturalismus und Kunstkonsum der Bundesrepublik aus jüdischer Perspektive nachzeichnen und dabei sowohl Kontinuität als auch Brüche herausarbeiten. Die inhärente Dualität dieser Progression soll diskutiert werden: Wie wurde Deutschland so schnell nach dem Zweiten Weltkrieg zum begeisterten Förderer internationaler Künste? Was bedeutet das für uns als Gesellschaft und für das deutsch-jüdische Narrativ?
Konzept und Leitung: Shai Ottolenghi
Choreografie und Tanz: Shai Ottolenghi und Sara Escribano
Live gespielte Musik: Klezmer Ensemble Noisten (Reinald Noisten, Claus Schmidt, Andreas Kneip und Shan Devakuruparan)
Aufgezeichneter Ton: Omri Abram, Netanel Olhoeft
Fotografie und Videografie: Benyamin Reich
Regie: Melina Hylla