Drei Personen sitzen nebeneinander an einem Tisch. Links eine Frau mit Zigarette im Mund. In der Mitte ein Mann mit langen Haaren, nacktem Oberkörper (der untere Teil ist vom Tisch verdeckt) und rechts eine Person mit Ritterhelm.
Vorschaubild © Oliver Strömer | Veranstaltungsbild © Oliver Strömer
Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2023
König Ubu
Nach Alfred Jarry
Mit "König Ubu" schuf Alfred Jarry 1896 eine mythische Gestalt in einer Welt grotesker archetypischer Bilder. Ubu ist der Inbegriff des Spießers, die Verkörperung moralischer Verwahrlosung, des von niederen Instinkten und höchster Machtgier besessenen ordinären Tyrannen.
Der Skandalerfolg des Stücks beruhte vor allem darauf, daß Jarry auf traditionelle Handlungsführung verzichtete und eine obszöne Sprache verwendete. Aber wie kann man damit heute umgehen, in einer Welt, die einem selbst schon wie Satire vorkommt?
Charlotte Sprenger und ihr Ensemble überschreiben Jarrys Stück (selbst ein Pastiche aus literarischen Versatzstücken) mit einem Mash-Up aus Szenen und Fantasien unserer bundesrepublikanischen Gegenwart, auf der Suche nach dem „wahren Ubu“.
Mit Dank an Wolfram Lotz für das Recht zur Verwendung eines Textes aus seinem Drehbuch „Das Massaker von Anröchte“.