HW25C_#1 FREI & FREI_Zen mit Darius Heid

Vorschaubild © hand werk  |  Veranstaltungsbild © Rebecca ter Braak

hand werk : HW25C_#1 FREI & FREI_Zen mit Darius Heid

Darius Heid (*1999) ist ein deutscher Pianist und Komponist des Modern Creative. Schon als Jungstudent studierte der Ausnahmemusiker bei WDR-Jazzpreisträger Jürgen Friedrich, dem sich ein Regelstudium an der HfMT Köln anschloss. Neben vielen Engagements in der Euregio spielte Darius Heid auch als fester Pianist im Landes-jugendjazzorchester Hessen. Seit dem Jahre 2020 ist er Teil des Neue-Musik-Ensembles Aroura No. π, welches sich der Aufführung zeitgenössischer Musik widmet. Im Jahr 2021 arbeitete er zusammen mit dem Studio Musikfabrik. Weiterhin bildet er ein Duo mit Victor Fox und gehört zum Daniel Oetz Salcines Quintett, zu Annamina Schneider’s Lyrida und Jonas Gerigk’s Okoton. Konzertreisen führten ihn nach Südafrika, Kanada, Litauen, in die Niederlande und Dänemark.

 

Zusammen mit hand werk gestaltet Darius Heid dieses Experiment. In seiner Arbeit ist die innere Ruhe, sein Selbst-Bewusstsein hörbar. In sich gekehrt, holt er nach und nach Töne aus dem inneren Space und entwickelt eine Dramaturgie, die sein Inneres bedacht mit dem Außen verknüpft. 

Seinen Improvisationen wird notierte Kammermusik gegenübergestellt.

Auch diese Musik dreht sich um Aspekte von Spiritualität. Das Lesen, wie in Helena Canovas „four readers“, ist ein großer Bestandteil jeder Spiritualität und geistiger Erweiterung und findet nicht von ungefähr in zahlreichen Online-Foren, Bibelkreisen und Selbstfindungsprozessen seinen festen Platz. In Canovas Komposition nimmt der Vorgang des Lesens performativ immer mehr Raum ein, geht ins inszenierte Rezitieren und lässt die Frage aufkommen, warum ausgerechnet einzelne Wörter besonders hervorgehoben werden. hand werk hat die Komponistin in der Zusammenarbeit für das Musiktheaterfestival SPARK Köln aus dem Jahr 2022 schätzen gelernt und freut sich nun über die Aufnahme dieses performativen Kleinods ins Programm. 

„Why Patterns?“, ein frühes Werk von Morton Feldman, ist ein Klassiker. Als Kern des Programms ist es wohl gleichzeitig auch das abstrakteste Stück. Drei Musiker:innen beginnen gemeinsam, lösen sich jedoch in Repetitionen, Permutationen, Rhythmen immer wieder miteinander ab. Wie in einer Art auskomponierten Meditation hört man die Leere zwischen den Notenereignissen mehr als die Noten selbst. Behutsam und ausdauernd setzt die Flöte Tontupfer über ein nachdenkliches Wechselspiel von hohen Pianogriffen und süßlich klingendem Glockenspiel und schafft somit einen unverwechselbar kontemplativen Wahrnehmungsraum für die Musik.

Abschließend streift „Selig Licht“ von Saad Haddad, von hand werk 2023 im Rahmen des Gaudeamus Festivals uraufgeführt, den Aspekt der Religion oder besser: Musik aus dem sakralen Kontext. Das Stück basiert auf Johann Sebastian Bachs gleichnamigen Choral. So sind zu Beginn en tutti die Akkorde des barocken Originals zu hören, alternierend mit dem je 18. und 36. Oberton von Klarinette und Flöte. Es geht um Harmonie, und zwar um jene, die man nicht hört: zunehmend geraten Schattenakkorde in den Vordergrund, die Haddad aus dem Original meisterlich herauszuschälen weiß.

 

hand werk

Daniel Agi_ Flöte
Heni Hyunjung Kim_ Klarinette
Moritz Koch_ Schlagzeug
Jae A Shin_ Geige
Niklas Seidl_ Cello
Thibaut Surugue_ Klavier

Darius Heid_ Klavier, Improvisation
 

Programm
Helena Canovas: four readers. 2018/2019 (4 Performer) 
Morton Feldman: Why Patterns. 1978 (Fl, Pno, Perc) 
Saad Haddad: Selig Licht. 2023 (Fl, Kl, Pno, Perc, Vl, Vc) 
Improvisation_ Darius Heid  

Nächster Termin

Freitag, 21. Februar 2025
hand werk

Kammermusik

20:00 Uhr

90 Min | Mit Pause

Melchiorstraße 3
50670 Köln

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