Vorne: ein Mann mit Glatze, dessen gesamter Kopf weiß geschminkt ist; die Augen schwarz untermalt - grotesk wie ein Totenkopf. Der Fokus liegt auf den Mann im Hintergrund: Er steht gebeugt in Mitlitäruniform (mutmaßlich NS), verdeckt sein Gesicht.
Vorschaubild © Freies Werkstatt Theater | Veranstaltungsbild © Freies Werkstatt Theater
Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2016
DER NAZI & DER FRISEUR
Max Schulz, gelernter Friseur, macht in den 1930-er Jahren Karriere in der SS. Als Wachmann eines Konzentrationslagers tötet er mit eigener Hand seinen jüdischen Schulfreund Itzig Finkelstein und dessen ganze Familie. In der Nachkriegszeit nimmt er Itzigs Identität an, um sich der Verfolgung zu entziehen, und wandert nach Palästina aus. Max-Itzig, der Massenmörder, bringt es dort zum Untergrundkämpfer für den Staat Israel und zum geachteten Besitzer eines Friseursalons. Hilsenraths Provokation, die Shoah aus der Sicht eines Täters zu erzählen, hat an Wirksamkeit nichts eingebüßt. Die Doppelgestalt des Massenmörders, der in die Haut seines Opfers schlüpft und davonkommt, rührt an Grundfragen von Ethik, Moral und Schuld.
Donnerstag, 16. Januar 2025
Freies Werkstatt Theater
20:00 Uhr
100 Min | Keine Pause
Zugweg 10
50677
Köln