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Vorschaubild © Das Blau des Kaftans | Veranstaltungsbild © Das Blau des Kaftans
Das Blau des Kaftans | Le bleu du caftan
Belgien, Dänemark, Frankreich, Marokko | 2022 | Arabisch m. dt. U.
Halim ist einer der letzten Maalems (Schneidermeister), der noch die Kunst beherrscht, die wunderschönen, fließenden Kaftane per Hand zu nähen und mit Verzierungen zu besticken. Seit Langem ist Halim mit Mina verheiratet, und zusammen betreiben sie in der Altstadt, der Medina von Salé ein traditionelles Kaftan-Atelier. Die beiden hüten ein Geheimnis: Halims Homosexualität, die er geübt versteckt. Als Mina schwer erkrankt und ein attraktiver junger Lehrling in der Schneiderei anfängt, beginnt ihre Beziehung sich zu verändern.
Fachkräftemangel, Krankheit und die Folgen einer maschinellen Textilproduktion sind vordergründig drei Aspekte, die in Maryam Touzanis Orientdrama eine kleine Schneiderwerkstatt für kunstvoll und traditionell genähte Kaftane in Existenznot bringen. Der marokkanischen Regisseurin Maryam Touzani ist, wie schon in ihrem preisgekrönten Film „Adam“, ein starkes Drei-Personen-Stück gelungen, das so farbenfroh wie dezent homosexuelle Neigungen in einer Welt thematisiert, die diese offiziell nicht duldet. Leise und einfühlsam erzählt sie von der Liebe und von einem alten Beruf. Der Kaftan steht dabei symbolisch für Dinge, die vor fremden Blicken verhüllt werden.