Akop Ownatanjan (Hakob Hovnatanjan) | Die Farbe des Granatapfels (Sajat Nova)

Akop Ownatanjan (Hakob Hovnatanjan) | Die Farbe des Granatapfels (Sajat Nova)

Sonderreihe: PARAJANOV 100 - Zeitreisen eines Postmodernisten

2024 wäre der Ausnahmeregisseur Sergei Parajanov 100 Jahre alt geworden. Er war einer der bedeutendsten sowjetischen Filmemacher des 20. Jahrhunderts, der die Vielfalt und Widersprüchlichkeit der georgischen, ukrainischen, armenischen und aserbaidschanischen Kulturen, ihrer gemeinsamen Geschichte und Konflikte mit seiner Biografie und seinem Werk repräsentiert.

Einführung mit Gespräch: Irina Kurtishvili, Kuratorin des Projekts

 

Akop Ownatanjan (Hakob Hovnatanjan) | (Armenien), UdSSR | 1967 | ohne Sprache, 10 Min

Mit einer spielerisch-assoziativen Montage gibt Parajanov einen Einblick in die Porträtgemälde des armenischen Malers Hakob Hovnatanyan (1806-1881), der in Tiflis geboren wurde. Parajanov nutzt Hovnatanyans Werk, um visuelle Muster der Oberschicht von Tiflis zu inszenieren. Dabei fragmentiert er die Porträts und konzentriert sich auf bestimmte Körperteile wie Hände und Augen. Diese Elemente werden mit dokumentarischen Aufnahmen kombiniert, z. B. einer Seilbahnfahrt, was zu überraschenden visuellen Effekten führt. Am Ende sind »Postkartenbilder“ der georgischen Hauptstadt zu sehen, darunter die Statue »Kartlis Deda“ (Mutter Georgiens) und die Statue des Königs Vakhtang Gorgasali, die im Vordergrund der Metechi-Kirche steht. 
Der Kurzfilm kann als Vorläufer von »Die Farbe des Granatapfels“ betrachtet werden, der direkt im Anschluss gezeigt wird.

Die Farbe des Granatapfels (Sajat Nova) | (Armenien), UdSSR | 1969 | OmU, 73 Min.

Sajat Nova (1712-1795) war ein armenischer Dichter und Troubadour, der im 18. Jahrhundert am Königshof lebte.  Wegen einer Verleumdung wurde er vertrieben und in ein Kloster verbannt. Als die Horden von Aga Mohammed Khan in Georgien einfielen, ging er zur Verteidigung von Tiflis, wo er im Kampf fiel. 
Parajanov verzichtete auf die biografische Erzählung und fokussierte sich auf visuelle und akustische Komposition. Gedreht wurde an historischen Orten wie dem Kloster Haghpat (Armenien), wo Sajat Nova in seinen späteren Jahren als Mönch lebte. Die männliche Rolle des Sajat Nova wurde von der georgischen Schauspielerin und Muse Parajanovs, Sophiko Chiaureli, verkörpert. Nach der Fertigstellung des Films, ein Auftrag des Studios Armenfilm, wurde seine Verbreitung abgelehnt. Erst vier Jahre später, zensiert, gekürzt und vom Regisseur Sergei Jutkevich ummontiert, wurde Sajat Nova in einer geringen Kopienzahl unter dem neuen Titel »Die Farbe des Granatapfels“ freigegeben. 

 

MEHR INFORMATIONEN ZUM GESAMTEN PROGRAMM DER SONDERREIHE AUF https://www.qultor.de/festivals-und-events/parajanov-100

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*Ermäßigte Karten bekommen Azubi’s, Studierende, Schüler:innen, BFD- und FSJ’ler:innen, Köln-Pass-Inhaber:innen sowie Menschen mit Behinderung und “B” im Ausweis. Bitte denken Sie daran, den Nachweis der Berechtigung bei Ihrem Besuch mitzubringen und unaufgefordert vorzuzeigen.

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