Philharmonischer Chor Köln
Philharmonischer Chor Köln

© Johannes Konermann 

Freier und unabhängiger Konzertchor seit 1947

Heute bilden etwa 100 Sängerinnen und Sänger den weit über die Stadtgrenzen Kölns hinaus bekannten Philharmonischen Chor Köln. Seit seiner Gründung im Jahr 1947 durch Philipp Röhl als freier und unabhängiger Konzertchor hat er viele bedeutende Chorwerke nahezu aller Epochen zur Aufführung gebracht.

Konzertreisen führten den Chor in viele europäische Städte wie Brüssel, Dublin und Turku, sowie in Städte des Nahen Ostens wie Abu Dhabi, Kairo, Jerusalem, Haifa und Tel Aviv. Im Laufe seiner Chorgeschichte hat der Philharmonische Chor Köln mit vielen bedeutenden Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet (z. B. Gürzenich Orchester / Kölner Philharmoniker unter Marek Janowski, Andrew Davis und James Conlon, Israel Chamber Orchestra unter Uri Segal, Thessaloniki-Staats-Orchester unter Alkis Baltas, Turun Filharmonien Orkesteri unter Edward Ananian-Cooper).

Seit 1990 hat Horst Meinardus – der bereits seit 1976 als zweiter Dirigent des Chores tätig war und vor allem mit einer Neueinstudierung der bedeutenden Händel-Oratorien auf sich aufmerksam machte – das von Philipp Röhl aufgebaute Repertoire beachtlich erweitert. Selten aufgeführte Werke, etwa von Honegger, Szymanowski, Suter, Respighi, Dupré, Martin, Petzold und Kodály, erhielten einen Platz im Repertoire des Chores. Rudolf Petzold und Zoltán Kodály hatten bereits dank der Initiative Röhls ein besonders enges Verhältnis zum Philharmonischen Chor Köln. Wie viele andere namhafte Persönlichkeiten gehören sie zu den Ehrenmitgliedern des Philharmonischen Chores Köln. Petzolds Chorwerke wurden vom Chor uraufgeführt und Kodálys Chorkompositionen – seine »Missa brevis«, der »Psalmus hungaricus« und das »Te Deum« – begannen hier ihren europäischen Siegeszug.

Zum 60-jährigen Jubiläum konnte der Philharmonische Chor Köln den in Köln lebenden Komponisten Wilfried Maria Danner für das Auftragswerk »… silence …« gewinnen, ein Werk für gemischten Chor und Orchester nach drei Gedichten von Edward Estlin Cummings. Die Uraufführung des Werkes fand am 29. November 2008 in der Kölner Philharmonie statt.

In der jüngsten Vergangenheit wurde das Repertoire durch Werke von Martin Palmeri (*1965 in Buenos Aires) mit der »Misa a Buenos Aires« (Misatango), das »Oratorio de Navidad« sowie das Magnificat erweitert. 2022 feiert der Philharmonische Chor Köln sein 75-jähriges Bestehen.

 

Der Künstlerische Leiter

Horst Meinardus begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium in Köln als Kirchenmusiker und leitete außerdem einen Kammerchor unweit von Bonn.

Schon bald wechselte er von der Orgelbank an die Kölner Oper, wo er als Chordirektor große Anerkennung gewann und deren Ensemble er von 1973 bis 2006 angehörte. Nach kurzer Lehrtätigkeit am Robert-Schumann-Institut in Düsseldorf erfüllte Meinardus über viele Jahre einen Lehrauftrag an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz und leitete hier die Opernchorschule und eine Klasse für Oratorien-Ensemble. Im Sommer 1999 wurde Meinardus zum Professor ernannt.

Dem Philharmonischen Chor Köln, dem Zentrum seiner Tätigkeit, ist Horst Meinardus schon von früher Jugend an verbunden, zunächst als Sänger, später als Assistent des Chorgründers Professor Philipp Röhl. Ende der siebziger Jahre ernannte der Chor Meinardus zu seinem zweiten Dirigenten mit der Aufgabe, das von Prof. Röhl in vielen Jahren aufgebaute und gepflegte Repertoire durch Neueinstudierungen zu erweitern.

1990 trat Meinardus die Nachfolge von Prof. Röhl an und widmete seine Arbeit nicht nur der Pflege der Standard-Chorliteratur, sondern ließ den Chor auch selten aufgeführte oder zeitgenössische Werke entdecken und erarbeiten, darunter z.B. Mozarts »Vesperae«, Brahms’ »Naenie«, Franz von Suppés »Requiem«, Honeggers »Une Cantate de Noël«, Duruflés »Requiem«, Szymanowskis »Stabat mater«, Michael Tippett’s »A Child of our Time« und, nicht zuletzt, Brittens »War Requiem«.

Im Sommer 2000 sowie in den Jahren 2003, 2005 und 2008 folgte Meinardus Einladungen der Tokyo Oratorio Society, um in Tokio und Kawasaki mit dort beheimateten Chören Aufführungen u.a. von Bachs »Matthäuspassion«, Rheinbergers Requiem in b-Moll und Beethovens »Missa solemnis« zu erarbeiten und zu dirigieren.

Beeindruckender Höhepunkt dieser Gastspiele war Anfang August 2005 in Tokio die Aufführung von Brittens »War Requiem« aus Anlass des 60. Jahrestages der Bombardierung Hiroshimas und Nagasakis. Zu der internationalen Besetzung dieser Aufführung (Japan, Korea, China, Amerika) gehörten auch zahlreiche Mitglieder des Philharmonischen Chores.

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