Das Herzhäuschen ist der originalgetreue Wiederaufbau eines alten Landarbeiterhauses aus dem 19. Jahrhundert, benannt nach der jüdischen Familie Herz, die hier bis zur Deportation durch die Nationalsozialisten gelebt hat.

Kultur im Café Herzhäuschen

Warum wir das machen

Neben unserem Angebot an Speisen und Getränken bieten wir unseren Gästen auch ein wechselndes Kulturprogramm an.

Warum machen wir das? Kultur zum Konsumieren, also zum Verzehren wie Kaffee und Kuchen?

➔ Ist Kultur ein Käsekuchen oder die Sahne dazu?

➔ Kann ich mich an Kultur auch überfressen?

➔ Ist Kultur ein Luxuserlebnis, wie Kaffee und Kuchen im Café?

➔ Wird mir von zu viel Kultur im Zweifel übel?

Wir – das HERZHÄUSCHEN-Team – halten Kultur für einen integralen Bestandteil der Gesellschaft.

Sie definiert die Art und Weise in der wir miteinander umgehen.

So ist unser Café in jedem Fall ein Ort des kulturellen Austauschs.

Ob mit Käsekuchen oder ohne.

Ob mit Musik oder ohne.

Ob mit Kaffee oder Tee oder Wein oder Bier oder Limo oder ohne.

Wir begegnen uns, hören zu, reden, lachen, diskutieren, schweigen oder streiten miteinander.

Das wir all das machen und wie wir es machen, beschreibt unser kulturelles Verständnis. Und wenn wir uns dessen bewusst werden, wirkt diese Kultur auf unser (soziales) Verhalten zurück.

Das HERZHÄUSCHEN bietet einen Rahmen, innerhalb dessen wir kulturell aktiv werden.

Der von uns gesetzte Rahmen soll Lust zur vielgestaltigen Begegnung machen. Speisen, Getränke und Ausstattung, sowie Literatur, Musik und Gespräch sind Möglichkeiten diese Begegnungen zu gestalten.

Zudem liefert uns die Geschichte des HERZHÄUSCHENS eindrückliche wie bedrückende Beispiele einer Gesellschaftskultur, die auf Ausschluss und Missachtung des Gegenüber gründet (siehe Geschichte der Familie Herz). Diese fatale Form kultureller Identität ist 1945 nicht verschwunden. Bis heute identifizieren sich Menschen mit der Aufwertung ihrer Ethnie oder ihrer Nation gegenüber dem Anderen oder Fremden. Diesem Kulturverständnis gilt es aktiv zu begegnen.

Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die seit 1948 ohne Einschränkung gleiche Rechte für alle Menschen proklamiert, ist eine Aufforderung, die den Raum des Herzhäuschens – auch umlaufend sichtbar – beschreibt.